Freye Bogenschützen zu Landespurch - Mitglieder  

Regine zu Campidona

Geboren wurde ich in der Stadt Campidona im Gau Keltenstein des Herzogtums Schwaben als älteste Tochter des Hospes Leopold zu Salgen und seinem Weibe Gertrude zu Pfaffenhusen im Jahre des Herrn 1132. Zusammen mit meiner jüngeren Schwester Giseldis wuchs ich wohlbehütet in der Herberge meiner Eltern auf.

Da meinen Eltern ein Stammhalter und Erbe verwehrt blieb, lehrte mein Vater mich notgedrungen als Älteste sowohl das Lesen und Schreiben, sowie die Grundregeln des Rechnungswesens. Gleichzeitig wurde ich von meiner Mutter in der Haushaltsführung, der Handarbeit, dem Kochen und der Heilkunde unterwiesen.

Im nahegelegen Fürststift Campidona nahmen mich, nach einer großzügigen Spende meines Vaters, die dort dienenden Schwestern in ihre Obhut. Sie unterwiesen mich in der lateinischen Sprache und lehrten mich auch die Liebe zur Musik und dem Musizieren.

Der angesehene und wohlhabende Fernkaufmann Bernhard von Landgraf aus Phetine, der während seinen ausgedehnten Handelsreisen nach Burgund, Rätien und zu den norditalienischen Städten des öfteren Quartier in unserer Herberge nahm, wurde ob meiner umfassenden Ausbildung auf mich aufmerksam. Er ehelichte mich im Alter von 17 Jahren, und ich folgte ihm in seine Heimstadt Phetine in der Nähe der neuen Landespurch des Herzogs Heinrichs des XII., genannt der Löwe.

Während der häufigen Abwesenheit meines Gemahlen, bedingt durch seine Handelsreisen, kümmerte ich mich um seine heimischen Geschäfte und führte den Haushalt.

Erst nach einigen Jahren wurden wir mit einem Stammhalter gesegnet: Benedikt von Landgraf zu Phetine. Damit er sich umfassend auf die Erbfolge im väterlichen Betrieb vorbereiten kann, nahm ihn sein Vater bereits frühzeitig mit auf seine Handelsreisen, so dass die Führung des heimischen Geschäfts und des Haushalts weiterhin in meinen Händen liegt.

Die außerordentlich einträglichen Geschäfte meines Gatten aus dem Fernhandel in den letzten Jahren ermöglichen mir ein auskömmliches und angenehmes Leben, das ich entweder in unserem Stadthaus in Phetine unterhalb der Landespurch oder auf unserem Landsitz in Lenginvelt verbringe.

Da ich einen Großteil meines Lebens ohne männlichen Beistand verbringe, erlernte ich zu meiner eigenen Sicherheit verschiedene Waffentechniken, darunter das Bogenschießen. In Folge dessen schloss ich mich schon bald nach ihrer Gründung den "Freyen Bogenschützen zu Landespurch" an, welche die neu gebaute Brücke über den Lech und die Landespurch gegen die feindlichen Schwaben aus dem Westen und Norden verteidigen.


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